Dienstag, 16. Februar 2010

Carneval in Bolivien !!! - eine sehr nasse Erfahrung ;)


Hey Hey!

Ja, Carneval in Bolivien. Carneval wird hier ganz anders gefeiert als in Deutschland.
Und zwar mit viel Wasser, Schaum und Alkohol...
Am Freitag ging's mit der Carnevalsparty der Fundacion los. Morgens wurde erstmal im Projekt alles für den restlichen Tag vorbereitet und mittags hat sich dann das ganze Personal der Fundacion im Casa de Paso getroffen.


Mittags im Projekt

Jedes Projekt war verkleidet. Es gab Clowns, Jungs, die als Cholitas verkleidet waren (das sind die einheimischen Frauen hier in Bolivien, die vom Land kommen), Rocker, 80er Jahre Sportler, Chinesen, Piraten und und und. Mein Projekt hatte sich als Gorillas verkleidet, ich war Jane und unser neuer Chef war als Tarzan verkleidet. Dann ging's mit dem Umzug los und wir sind durch die Straßen von La Paz zum Lokal gelaufen, wo die Feier stattfinden sollte. Und das alles sogar mit Band.


Parade durch die Stadt

Im Lokal angekommen wurde dann gefeiert. Und es gab dann auch einen Wettbewerb, denn jedes Projekt hatte eine Choreographie einstudiert, die dann vorgeführt wurde. Und wir haben mit unserem Tarzan und Jane - Auftritt den dritten Platz gemacht!
Dann gab's noch Essen, es wurde viel getanzt und wir hatten echt Spaß an dem Abend.

Mein Projekt (Ein Teil- Tarzan im Hintergrund, links neben mir ;) )



Einige Bilder von uns






80er Sportler und Clowns


Auftritte (links die Gewinner)


Der Padre war auch dabei !

Nachts um 5 ging's dann los nach Oruro, einer anderen Stadt ungefähr 4 Stunden von La Paz entfernt.


Oruro (eine nicht sehr tolle Stadt)

Auf jeden Fall gab's einen rießen Umzug, der morgens um 9 Uhr begonnen hat und nachts um 0 Uhr endete. Ohne Pause durch. Und hier gibt es keine Hexen oder ähnliches so wie bei uns in Deutschland, auch keine Bonbons, die geschmissen werden. Es ist viel Musik, viel traditioneller Tanz und richtig tolle und bunte Kostüme. Außerdem sitzen alle Zuschauer mit Regencapes da, denn es gibt Wasserschlachten mit Wasserpistolen, Eimern, Wasserbomben und Schaum aus so Sprühdosen.
Der Umzug war echt toll aber nach 8 Stunden auf der Tribüne sitzen wurde es doch dann mit der Zeit etwas langweilig. Aber es war toll mal gesehen zu haben.



Umzug in Oruro




Da wurden wir dann doch ein bisschen nass!

Am Sonntag und Montag war dann hier in La Paz großer Carneval! Und hier hatten wir so richtig Spaß. Wir waren in einer Gruppe von sieben Leuten unterwegs aber wir waren nach höchstens 5 Minuten schon nass bis auf die Unterwäsche! Von allen Seiten kam der Schaum und das Wasser. Vorallem weil wir als Weiße hier doch auffallen und dann natürlich das perfekte Zielobjekt waren. Doch der Vorteil an unserer großen Gruppe war, dass wenn jemand einen von uns nass gemacht hat, dass die anderen aus unserer Gruppe dann auf diese Person losgegangen sind und der dann dreimal so nass war :) War wirklich richtig lustig!
Leider gibt's von diesen Tagen keine Bilder, da es einfach zu gefährlich war die Kamera mitzunehmen!

Ja, das war der Carneval hier in Bolivien- eine echte Erfahrung.
Hoffe ihr in Deutschland habt auch alle kräftig gefeiert!

Ach ja, ich habe hier ein kleines Video über die Fundacion Arco Iris gefunden. Wer Lust und Zeit hat kann sich das ja gerne mal anschauen und sehen, was wir hier so machen und wie das Leben hier in Bolivien so ist. Hier der Link:

http://www.youtube.com/watch?v=W2U0He8DyJ8

Ganz viele liebe Grüße aus dem sonnigen La Paz ! :)
Eure Krisi

Mittwoch, 10. Februar 2010

Wochenende !

Hey Hey!

Hier ein paar neue Bilder vom Wochenende! Ist nichts besonderes passiert, aber dass ihr einfach mal wieder ein paar neue Bilder aus La Paz habt :)

Wir hatten Besuch von Freunden aus Peru, die wir beim Zwischenseminar kennengelernt haben, und Freitag abend waren wir erstmal so richtig schön lecker im Rheineckefuchs, einem deutschen Restaurant, essen! Kässpätzle, Schweinemedaillons usw... richtig, richtig lecker! :)


Karen, Franzi (beide aus Peru), Marcia und Ani, links neben mir ist Jessi, Freundin von Chris


Dani, auch aus Peru


lecker !!!!

Freitag abend ging's dann für mich noch nach Cochabamba mit dem Chef meiner Tanzschule, meinem Tanzlehrer und einer Freundin. Ende Februar fahren wir zu einem nationalen Tanzwettbewerb nach Cochabamba und deswegen haben wir schonmal ein bisschen spioniert und Trainingsräume und ähnliches gesucht. Aber eigentlich war es mehr Urlaub als "Arbeiten" :)


Elias (Chef der Tanzschule), Paola und ich


Elias und Rudy (Tanzlehrer)



Mittwoch, 3. Februar 2010

Zwischenbericht

Schon seit der 6. Klasse war mir klar, dass ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in Südamerika machen wollte. Zum einen natürlich weil ich die Sprache lernen wollte, zum anderen weil mich die Kultur und das Land interessierte und auch weil eine Bekannte sehr viel Tolles über ihr FSJ ihn Honduras erzählt hatte.

Als ich dann im Dezember 2008 den Anruf erhielt, dass ich nach La Paz dürfte, war ich sehr froh und aufgeregt und konnte es kaum mehr erwarten.

Im Mai fand dann das Vorbereitungsseminar in Regensburg statt. Wir Freiwilligen haben uns von Anfang an alle sehr gut verstanden und die Berichte und Fotovorträge der ehemaligen Freiwilligen haben mir so einige Ängste und Befürchtungen genommen. Ich freute mich auf all das, was vor mir lag und wusste schon damals, dass ich den Schritt mich bei Arco Iris anzumelden nicht bereuen werde.

Am 27. Juli 2009 ging es dann endlich los und nach fast 30 Stunden Reise kamen wir dann am Flughafen in El Alto an. Auf dem Weg vom Flughafen zum Haus der Freiwilligen prasselnden dann tausende von neuen Eindrücken auf uns ein: die dünne Luft, die gigantische Stadt mit ihren Felsen und den vielen Häusern, der Illimani, Cholitas, Straßenhunde und und und…
Mit der Höhe selber hatte ich zum Glück nie wirklich Probleme.

Die ersten paar Wochen in La Paz waren dann mit gemischten Gefühlen gefüllt. Auf der einen Seite dachte man doch noch viel an Deutschland, an die Familie, an die Freunde und auch an den Partner. Man war eben noch nicht so wirklich hier in Bolivien angekommen, man kannte sich noch nicht wirklich aus, lernte erst so langsam alle Projekte der Fundación kennen und es war alles so ungewiss, wo und mit wem man für das nächste Jahr arbeiten wird. 
Auf der anderen Seite war man aber auch froh, die Möglichkeit zu haben dieses Freiwillige Soziale Jahr bei der Fundación Arco Iris zu machen und man freute sich auf all das, was noch vor einem lag und konnte es kaum erwarten endlich zu arbeiten und eine Aufgabe zu haben.

Nach ungefähr zwei Wochen wurde dann entschieden wer in welchem Projekt arbeiten wird.  Ich habe mich, ebenso wie Marcia, für das „Centro Betania“ entschieden. Das „Centro Betania“ ist eine Hausaufgabenhilfe und ein Kindergarten und insgesamt betreuen wir 170 Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 14 Jahren.
Morgens kommen die Älteren (6.-8. Klasse) und mittags die Kleinen 
(1.-5.Klasse).
Wir helfen bei den Hausaufgaben, spielen, basteln, reden, knuddeln und essen gemeinsam mit den Kindern.
Am Anfang war es im Projekt schon etwas schwierig. Wir wurden zwar total lieb und freudig vom Personal und auch von den Kindern aufgenommen, doch niemand sagte uns so wirklich, was wir überhaupt für Aufgaben hatten. 
Außerdem war bereits eine andere Volontärin da, die wusste wie alles abläuft. Auf der einen Seite war das natürlich gut, da wir mit allen Fragen und Problemen auf sie zukommen konnten, doch auf der anderen Seite hatte sie ihre festen Aufgaben, wie zum Beispiel den Englischunterricht, was eben dazu führte, dass Marcia und ich nicht wirklich viel zu tun hatten und uns oftmals auch ein bisschen verloren und überflüssig vorkamen. 
Mit der Zeit kristallisierten sich dann jedoch immer mehr Aufgaben heraus und mittlerweile arbeiten wir sowohl in der Hausaufgabenbetreuung als auch im Kindergarten. Vier mal die Woche gebe ich Englischunterricht, was mir wirklich Spaß macht, wir gehen ab und zu mit den Kindern zum Arzt und begleiten die Tutoren bei Familienbesuchen. Für mich sind diese Familienbesuche sehr wichtig, denn dadurch lernt man auch das Zuhause und die bestehende Lebenssituation der einzelnen Kinder kennen und man baut eine viel engere Beziehung zu den Kindern auf, da man weiß, wie sie leben und welche Probleme zuhause bestehen. 
Was ein bisschen schade ist, ist der Platzmangel bei uns im Projekt. Das Haus ist sehr klein und für die vielen Kinder einfach viel, viel zu eng. Der kleine Hof reicht kaum für alle Kinder aus und auch die Klassenräume sind teilweise viel zu klein für die großen Klassen.
Trotz dessen, muss ich aber sagen fühle ich mich mittlerweile in meinem Projekt sehr, sehr wohl und ich habe definitiv das richtige Projekt für mich ausgewählt. Meine Arbeit macht mir Spaß, auch wenn ich nicht so viel Verantwortung habe wie andere Volontäre in anderen Projekten. Aber ich mag die Kinder sehr und viele von ihnen habe ich auch wirklich schon in mein Herz geschlossen. Vor allem jetzt nach den Ferien und dem einen Monat, in dem ich im Krankenhaus gearbeitet habe, merke ich wie toll unser Projekt eigentlich ist und ich freue mich wirklich auf das nächste halbe Jahr mit den Kindern und dem Personal!

Dadurch, dass dieses Jahr ja vier Engländer dabei sind, wurden wir auf zwei WGs aufgeteilt- „die Wohnung“ und „das Haus“. Am Anfang des Jahres haben wir es ganz gut hingekriegt den Kontakt zwischen den beiden Häusern aufrecht zu erhalten. Man hat sich nach der Arbeit noch getroffen oder auch öfters am Wochenende gemeinsam etwas unternommen. Mittlerweile sind es leider doch mehr oder weniger zwei getrennte WGs, die wenig miteinander zu tun haben. Nicht mal Weihnachten haben wir zusammen gefeiert. Man kommt gut miteinander aus, versteht sich relativ gut miteinander, aber mehr Verbindung besteht leider nicht wirklich. Ich persönlich fühle mich in meiner WG – „der Wohnung“- richtig wohl! Wir kommen alle super miteinander aus (auch wenn der Haushaltsplan öfters mal nicht eingehalten wird) und es sind wirklich schon richtige Freundschaften entstanden. 

Als Ausgleich zur Arbeit habe ich für mich das Tanzen entdeckt. Ich hatte bereits in Deutschland viel getanzt und im November habe ich auch hier in La Paz das Tanzen begonnen. Die Leute dort haben mich von Anfang an total nett aufgenommen und ich verbrachte immer mehr Zeit im Studio und mit den Leuten der Akademie. Mittlerweile bin ich im Präsentationsteam, wir haben Auftritte im Fernsehen und fahren Ende Februar sogar zu einem nationalen Tanzwettbewerb. Dadurch, dass ich so sehr in diesem Studio integriert bin, habe ich natürlich auch sehr viel Kontakt zu Bolivianern und bekomme auch sehr viel von der bolivianischen Kultur und den Lebensweisen mit. Und ich weiß jetzt bereits, dass mir der Abschied von ihnen allen sehr, sehr schwer fallen wird!

Jetzt, nach 6 Monaten in Bolivien kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass ich damals im Dezember 2008 durchaus den richtigen Schritt gewagt habe und ich mittlerweile auch wirklich hier in Bolivien „angekommen“ bin! Ich bin sehr froh, dass ich mich letztendlich für das Freiwillige Soziale Jahr bei der Fundación Arco Iris entschieden habe! Man macht so viele neue Erfahrungen (natürlich sowohl gute als auch schlechte), lernt so viele neue, tolle Leute kennen und erlebt einfach so viel, was man in Deutschland nicht erlebt hätte. Und mit jeder Herausforderung, die man hier bewältigen muss, wächst man ein kleines Stückchen mehr.

Das Zwischenseminar in Santa Cruz hat mir viel geholfen um wieder ein bisschen Kraft zu tanken, mich neu zu motivieren und neue Ideen zu sammeln.

Doch leider vergeht die Zeit hier viel, viel zu schnell und wir haben alle jetzt schon Angst vor dem Moment, in dem wir uns von Bolivien und den lieb gewonnenen Menschen hier verabschieden müssen!
Aber wie sagt man so schön : „Wer einmal in Bolivien war, der kommt irgendwann auch wieder zurück“ – und zurück kommen werde ich auf jeden Fall irgendwann, da bin ich mir ganz sicher…